Persönlichkeitsstörungen

Mit diesem Seminar werden die klinischen Dimensionen der Persönlichkeitsstile im therapeutischen Alltag anhand verschiedener auf die einzelnen Persönlichkeitsstile bezogenen Vorgehensweisen und Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt. Der Aufbau ist modular mit Abschnitten zur Begriffsbestimmung und Diagnostik, zu verhaltenstherapeutisch basierten Konzepten und speziellen wirksamen Therapiemaßahmen, ergänzt durch praktische Fallbeispiele und Therapiematerialien.
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Persönlichkeitsstörungen? – Die lassen sich doch nur schwer bis gar nicht behandeln!!

Diese Behauptung hört und liest man sehr häufig. Diese Ansicht ist aber in der undifferenzierten Verallgemeinerung genauso falsch, wie die ebenfalls oft vertretene Meinung, dass einige schwer persönlichkeitsgestörte Menschen (zumeist Personen mit dissozialen Persönlichkeitsstörungen) therapeutisch nicht beeinflussbar seien. Mit diesem Therapie-Pessimismus gilt es aufzuräumen.

Ein allgemeiner Therapiepessimismus ist im Bereich der Persönlichkeitsstörungen nicht nur unbegründet, sondern schädlich. Kommt ein Psychotherapeut in der Therapie nicht weiter oder kommt es zu gravierenden Krisen in der Therapeut-Patient-Beziehung, so ist es alltägliche Routine geworden, an “frühe” Ich- und Persönlichkeitsstörungen zu denken. Das wäre nicht so schlimm, wenn diese Sichtweisen-Veränderung mit Diagnose und Zweitdiagnose Persönlichkeitsstörung nicht jedes Mal und zumeist unbemerkt auf die weitere Wert- und Zielimplikationen der Therapie so erheblich Einfluss nähme.

Diese Sichtweisen-Veränderung impliziert das Problem der Personperspektvierung eines interaktionellen Problems. Dies bedeutet eine Erklärung psychotherapeutischer Krisen durch die Persönlichkeitsstörungen von Patienten macht aus einem Problem der Patient-Therapeut-Beziehung ein Problem des Patienten. Dem Therapeuten mag diese Ansicht neue Sicherheit bieten, ist er doch nicht mehr zwingend Verursacher der eingetretenen therapeutischen Krise, sondern die Persönlichkeitsstörung des Patienten.

Das Problem ist aber weitreichender: aus dem Perspektivwechsel ergibt sich für den Therapeuten, dass die weitere Therapie “schwieriger” wird und damit tritt die für jede Therapie wichtige Hoffnung auf eine Änderung weit in den Hintergrund. Die sonst naheliegende Überlegung, dass das bisherige Vorgehen für die entstandenen Krisen verantwortlich sein könnte, kommt nicht mehr auf und man fühlt sich überfordert und verliert die Übersicht über den Behandlungsfall.

Es ist schon wahr: Diagnostik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen zählen zu den schwierigsten Aufgaben in den Psycho-Fächern, da die Grenzen zum Normalpsychologischen verschwimmen können. Kaum ein Bereich psychischer Erkrankungen ist in den letzten 100 Jahren einem so grundlegenden Paradigmenwechsel unterzogen worden wie der der lange als weitgehend therapieresistent betrachteten Persönlichkeitsstörungen. Deren Behandlung hat in den letzten Jahren insbesondere durch das Konzept der dialektisch-behavioralen Therapie eine deutliche Stimulation erhalten. Das vergangene Jahrzehnt war durch große Fortschritte im Verständnis verursachender und aufrechterhaltender Faktoren sowie in evidenzbasierten Therapieoptionen gekennzeichnet. Dabei sind Persönlichkeitsstörungen gar nicht selten. Nach Hautzinger (1993) leiden ca. 10 bis 20% der Bevölkerung daran.

Mit diesem Seminar möchte ich ihnen die klinischen Dimensionen der Persönlichkeitsstile im therapeutischen Alltag anhand verschiedener auf die einzelnen Persönlichkeitsstile bezogenen Vorgehensweisen und Interventionsmöglichkeiten aufzeigen. Der Aufbau ist modular mit Abschnitten
zur Begriffsbestimmung und Diagnostik, zu verhaltenstherapeutisch basierten Konzepten und speziellen wirksamen Therapiemaßahmen, ergänzt durch praktische Fallbeispiele und Therapiematerialien.

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Dipl.-Psych. Günter Drechsel

ist seit 1985 Verhaltenstherapeut in eigener Praxis, seit 2004 zertifizierter Fortbildungsveranstalter und -referent.